Der Preis für nachhaltige Müllvermeidung: „Heim(at)werker“ 2017

Tolle Würdigung für das ehrenamtliche Engagement unseres WTB-Teams. Der GÄUBOTE und die „Heim(at)werker“-Jury, bestehend aus Landrat Roland Bernhard und Gino Costanza, verliehen uns dieser Tage den Ehrenamtspreis „Heim(at)werker“ 2017.
Insgesamt standen 49 preiswürdige Initiativen von Vereinen, Gruppen und Privatpersonen zur Wahl. Lesen Sie dazu den ganzen Artikel vom Samstag, 13. Januar 2017 hier:

Heim(at)werker
13.01.2018

Altstadtlauf gewinnt „Gäubote“-Ehrenamtspreis

Heim(at)werker: Landrat Roland Bernhard und Gastronom Gino Costanza küren Preisträger des Jahres 2017

Grübeln über die Preisträger: Gino Costanza (links) und Roland Bernhard GB-Foto: Holom

„Au, das wird schwierig.“ Da sind sich der Böblinger Landrat Roland Bernhard und der Herrenberger Gastronom Gino Costanza schnell einig. Und trotzdem haben sie die Träger des „Gäubote“-Ehrenamtspreises aus dem Jahr 2017 gemeinsam gefunden. Der eine bringt nun das Preisgeld mit, der andere richtet ein Abendessen aus. Nicht nur für die Heim(at)werker des Herrenberger Altstadtlaufs.

Jochen Stumpf

Erstmals wird Gino Costanza in seinem Restaurant am Herrenberger Marktplatz die Preisträger verköstigen. Ingo Willms von der Affstätter Linde, bei dem dieser feierliche Abend in den vergangenen Jahren stets stattfand, hatte Costanza darum gebeten. „Ich war sofort dabei“, sagt der Koch, der sich selbst gerne ehrenamtlich engagiert und beispielsweise eine Flüchtlingsfamilie betreut. Costanza bildet nun mit dem bei der Heim(at)werker-Serie des „Gäubote“ erfahrenen Landrat die Jury – und beide verstehen sich sofort. „Hier paart sich italienische Leidenschaft mit schwäbischer Sparsamkeit“, scherzt Roland Bernhard. Wobei: Ganz so sparsam ist der Kreis-Chef, wenn es um das Ehrenamt geht, dann doch nicht. Gab er bislang 1000 Euro als Gesamtpreisgeld, so stellt er nun 1500 Euro zur Verfügung.

49 Kandidaten vorgestellt

Dieses Preisgeld wird auf drei Gruppen und eine Einzelperson verteilt. In 49 Artikeln hat der „Gäubote“ im Jahr 2017 in der Heim(at)werker-Serie die Kandidaten vorgestellt, vergangene Woche wurden sie noch einmal alle im Bild auf einer Panoramaseite gezeigt. Aus diesen 49 Gruppen und Einzelpersonen ragen für die zweiköpfige Jury die Preisträger heraus.

Vorneweg sind da die ehrenamtlichen Macher des Altstadtlaufs zu nennen. Mehr als 100 Helfer machen das Großevent, das alle zwei Jahre in Herrenberg stattfindet, möglich. „Das ist eine riesige Sache für Herrenberg“, sagt der Gastronom, „und mit sehr viel Aufwand verbunden.“ Da stimmt der Landrat gerne zu. Und so erhalten die Ehrenamtlichen des Altstadtlaufs bei dem Abendessen, bei dem auch die weiteren Preisträger dabei sind, 750 Euro aus der Hand des Landrats.

Die Gruppe auf dem zweiten Platz wird bei der Auswahl so etwas wie die Herzensangelegenheit der Jury – es handelt sich um die Betreuungsgruppe für Demenzerkrankte im Herrenberger DRK-Heim am Sommerrain, die es seit über 20 Jahren gibt. „Mir ist Demenz ein sehr wichtiges Thema“, sagt der Landrat. „Die Wahrscheinlichkeit, dass wir erkranken, wird immer größer, weil wir alle immer älter werden.“ Gino Costanza pflichtet bei: „Ich kenne die Probleme der Familien, weil ich selbst meinen Vater mitgepflegt habe.“ Und so verstehen beide den Ehrenamtspreis auch als eine Botschaft – auch eine, zu der der Titel der „Gäubote“-Serie Heim(at)werker bestens passt. „Die Demenzkranken wollen Heimatverbundenheit – es ist schlimm, wenn sie sie verlieren“, weiß Roland Bernhard. „Die Gruppe würde ich gerne mal besuchen.“ Kennenlernen wird er die Betreuer im Restaurant „Da Gino“. Dann hat er auch 400 Euro für sie dabei.

200 Euro stecken im Umschlag für die dritte Gruppe. Mehr als 25 Jahre ist sie aktiv und hat bereits über 50-mal Menschen zusammengebracht: Die Warentauschbörse von „Vermeiden statt Verbrennen“ ist zu einer Institution in der Mehrzweckhalle in Herrenberg geworden. „Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit sind hier ganz zentrale Punkte“, sagt der Landrat. „Genau: Man sollte nicht einfach alte Sachen wegwerfen“, ergänzt Gastronom Costanza zu dieser „wahren Form des Recyclings“.

Unter den vielen Einzelpersonen, die 2017 in der Heim(at)werker-Serie porträtiert wurden, hat die Geschichte eines Nufringers den Landrat ganz besonders angesprochen. „Wegen Siegfried Hartenberger habe ich selbst einen Organspenderausweis“, bekennt Roland Bernhard. „Er hat Charisma und ist eine Persönlichkeit.“ Um den Nufringer komme man bei der Preisvergabe nicht herum. Denn: „Er hat dazu beigetragen, dass schon Leben gerettet wurden.“ Siegfried Hartenberger erhält 150 Euro.

2018 geht die Heim(at)werker-Serie weiter. Vorschläge nimmt die Redaktion unter der Telefonnummer (0 70 32) 95 25-216 oder per E-Mail an die Adresse redaktion@gaeubote.de gerne entgegen.